Parts Darts - Lektion 5 - Vorbereitungen auf ein Turnier
Sicher fällt es einem am leichtesten, sich für das Training zu motivieren, wenn ein großes Turnier bevorsteht.
Wir alle neigen dazu, Dinge in unserem Leben vor uns her zu schieben, da wir immer weniger Zeit haben, all das zu tun, was wir tun wollen.
Dann fällt einem plötzlich ein, dass das große Turnier nächstes Wochenende ist und vielleicht hat man nicht so viel trainiert, wie man sollte. Man gerät in Panik. Ist es möglich, sich in so kurzer Zeit noch in Top-Form zu bringen? Vielleicht nicht, aber man kann doch noch einiges tun, um sich gute Chancen für den Wettbewerb zu bewahren.
Hat man regelmäßig trainiert, hat man sicher großes Selbstvertrauen. Man fühlt sich wohl mit seiner Wurftechnik und weiß genau über sein Leistungsniveau bescheid. Hat man nicht genug trainiert, sollte man vom Training nicht zu viel erwarten. Man sollte sich nicht psychisch fertig machen. Es ist besser davon auszugehen, dass man unter seinem Leistungsniveau liegt und man sollte in den verbliebenen Trainingseinheiten hart daran arbeiten, sein Leistungsvermögen wieder zu erreichen.
Man sollte nicht verzweifeln, wenn es beim ersten Training mit den Finishes nicht klappt oder wenn die Scores unbeständig sind. Wenn die Zeit kurz ist, ist Geduld am wichtigsten. Man sollte Vertrauen in sich selbst und in frühere Leistungen haben.
Wenn man in dieser Notlage Gelassenheit demonstriert und hartnäckig trainiert, kann man durchaus ein Spiel drehen.
Im Training vor einem Turnier sollte man sich auf seine Stärken besinnen und negative Gedanken ausschalten. Die Struktur der Trainingsroutine sollte im Wesentlichen im Training vor dem großen Tag beibehalten werden.
Eine hilfreiche Veränderung wäre es vielleicht, das Format des kommenden Wettbewerbs beim Training zu berücksichtigen. Der Aufwärmteil wird unverändert beibehalten, aber im Hauptteil des Trainings könnte man das Format ändern, um den kommenden Wettbewerb widerzuspiegeln (s. Teil 3).
Es ist besser, die Anforderungen hoch aber erreichbar anzusetzen. Dann wird einem das "richtige" Spiel nicht ganz so schwer vorkommen. Auch wenn man sich im Training sehr fordert um zu gewinnen, zählt lediglich der Sieg im Wettbewerb.
Gut ist es, zusätzliche Zeit auf die Finishes zu verwenden. Die entscheidenden Doppel (egal, ob man sie mag oder nicht), sollten besonders geübt werden. Mir hilft es, mich durch alle Finishes zu arbeiten, damit sie mir im Spiel noch frisch im Gedächtnis sind.
Viele neigen dazu, "schwierige" Würfe zu trainieren. Tatsächlich sind es aber die einfachen, die man nicht vermasseln sollte. Ich fange mit 2 Punkten Rest (für einen Wurf) an, dann 3 Punkte usw. Es hilft einem dabei, an oft übersehene Würfe zu denken. Z.B. sollte bei 17 Punkten Rest der erste Pfeil in die 9 gehen. Versucht man die 1 zu werfen, hat man sich schnell mit einer 18 oder 20 überworfen, wenn man auf die 9 wirft und in ein benachbartes Feld trifft, ist noch nichts passiert. Es gibt viele solcher Würfe und wenn man regelmäßig die "einfachen" Würfe trainiert, öffnet es einem die Augen für solche Möglichkeiten.
Ich werfe normalerweise alle Finishes bis 100, manchmal noch weiter.
Noch einmal: man sollte die niedrigen Zahlen nicht auslassen.
Vor einem Turnier ist es auch gut, gegen einen wirklichen Gegner zu spielen. Auch das vermittelt - genau wie die simulierten Spiele - eine gute Vorstellung von der Anspannung im Wettkampf. Am sinnvollsten ist es, jemanden zu finden, der auf dem gleichen Leistungsniveau spielt. Gegen jemanden zu spielen, der keine Chance hat, ist kein Test für den mentalen Stress. Spielt man gegen jemanden, gegen den man nicht gewinnen kann, kann es das Selbstvertrauen zerstören. Es ist auch gut, um irgendetwas zu spielen, weil man sich dann wirklich anstrengen wird, um zu gewinnen.
Noch ein letzter Ratschlag: wenn man sehr viel trainiert hat, sollte man sich vor dem Wettkampf einen Tag frei nehmen. Dann wird der Wurfarm frisch und kräftig sein.
Viel Glück !
John Part